Erklärung des Esperanto-Weltbundes (UEA) zum
Welttag des Buches und des
Urheberschutzes am 23. April 2003
Der Esperanto-Weltbund beteiligt sich daran, den Welttag
des Buches und des Urheberschutzes (23. April 2003) seitens der UNESCO zu
begehen. Ziele dieses Tages sind der Ansporn, Bücher zu lesen und
herauszubringen sowie die Rechte der Verfasser zu schützen.
Wir unterstützen vollständig die Erklärung des Generaldirektors der UNESCO,
Koichiro Matsuura, anlässlich des letztjährigen Welttag des Buches, als er
sagte: "Bücher sind das fundamentale Mittel zur Erlangung der Kenntnis über
Werte, Weisheit, Schönheit und menschliches Denken. Als Transportmittel von
Erfindungen, Informationen und Bildung erlauben sie jeder Kultur, die eigenen
wesentlichen Eigenheiten auszudrücken und die Identität anderer zu erkennen. Als
Fenster zu den Unterschieden der Kulturen und als Brücke zwischen den
Zivilisationen über Raum und Zeit sind Bücher die Quelle des Dialogs, das Mittel
des Austausches und die Grundlage der Weiterentwicklung."
Die Esperanto-Bewegung hat seit einem ganzen Jahrhundert aus ihren Büchern
heraus gelebt, vom anfänglichen kleinen Lehrbuch, das im Jahre 1887 erschienen
ist, bis zum heutigen Reichtum von Zehntausenden von Werken in der
internationalen Sprache Esperanto über alle Themen und aus allen Ländern der
Erde. Die Bücher haben für die Gemeinde der Esperanto-Sprecher, die überall in
der Welt verteilt wohnen, die verbindende Rolle gespielt, die in nationalen
Gemeinden auch von anderen, konkreteren Mitteln gespielt wird. Mit Freude kann
man feststellen, dass die Esperanto-Sprecher auf natürliche Art und leicht auch
neue Formen des Bücherverlegens benutzen, die dieselbe Leistung mit anderen
technischen Mitteln erbringen.
Aber es gibt eine Besonderheit in der Kultur, die das esperantosprachige Buch
ausdrückt. Es handelt sich darum, dass die Esperanto-Gemeinde sehr stark
versucht, den Wunsch zu verwirklichen, dass jedes Volk seine Eigenheiten
ausdrücken kann und gleichzeitig die Identität anderer Völker versteht. Die
esperantosprachige Literatur stellt alle Völker auf dasselbe Niveau, wenn es um
die Befähigung geht, sich auszudrücken, unabhängig von ihrer zahlenmäßigen,
ökonomischen oder politischen Bedeutung. Das ist um so wichtiger in heutiger
Zeit, in der manche ihre Literatur auch als Mittel ihrer kulturellen
Vorherrschaft zu benutzen versuchen. Es genügt, die Statistiken der UNESCO über
die Ursprungsländer der verkauften Bücher zu betrachten, um die Bedeutung dieses
Phänomens zu verstehen. Gleichzeitig zeigen die Statistiken über die übersetzte
Literatur noch viel dramatischer, dass der kulturelle Einfluss in der heutigen
Welt nur in eine Richtung geht: nur einige sprechen zu allen, und alle anderen
hören zu.
Gegen dieses Phänomen und für die Gleichheit zwischen den Sprachen, den Kulturen
und den Völkern hat die Esperanto-Bewegung seit einem Jahrhundert gearbeitet und
verfolgt weiterhin ihre ursprünglichen Ziele. Die internationale Plansprache
Esperanto bezweckt Gerechtigkeit auf dem Felde sprachkultureller internationaler
Beziehungen. Die Förderung der Bücher, die in aller Welt, in allen Sprachen und
über die jeweiligen Wertvorstellungen herausgegeben werden, ist also unsere
natürliche Zielsetzung, und deshalb feiern wir mit der UNESCO die Bemühungen um
eine gerechtere Welt auch auf diesem Felde.
Esperanto-Weltbund
Universala Esperanto-Asocio
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Der Esperanto-Weltbund (UEA,
http://www.uea.org) wurde
1908 in Genf
gegründet. Es handelt sich um den größten Esperanto-Verband weltweit - mit
zur Zeit Mitgliedern in 119 Ländern. UEA stehe in offiziellen Beziehungen
zur UN, UNESCO, zu UNICEF und zum Europarat.
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